Das Zertifikat in nachhaltiger Entwicklung und sozialer Innovation an der Universität Luxemburg bringt motivierte Personen mit unterschiedlichem beruflichem Hintergrund zusammen, die in Peer-Group-Projekten zusammenarbeiten und sich auf ihre gemeinsamen Interessen konzentrieren. Dies ermöglicht unmittelbare Erfahrungen mit der Zusammenarbeit und Mitgestaltung innerhalb einer sehr unterschiedlichen sozialen Lerngruppe. Peer-Groups dienen als Experimentierfeld, um die Kluft zwischen der akademischen Literatur und Theorie, die im Kurs gelehrt wird, und den praktischen Problemen in Luxemburg zu überbrücken.
Die Kurse des Zertifikats bieten einen Überblick über die neuesten Erkenntnisse von Wissenschaftlern und Praktikern in Bezug auf den globalen Wandel und transformatives Lernen für Nachhaltigkeit. Hochrangige Experten vermitteln wissenschaftliche Erkenntnisse sowie praktische Erfahrungen aus der Arbeitswelt und diskutieren mit den Kursteilnehmern Probleme wie Klimaangst, die Weitergabe von Umweltdaten an die Öffentlichkeit und praktische Hürden bei der Umsetzung von Ideen sowie Lösungen für diese Herausforderungen.
Dieses Erfahrungswissen können die Studierenden in ihren Peer-Groups anwenden. Das Studienprogramm gibt den Teilnehmenden Werkzeuge für soziales Lernen an die Hand, um die kollektive Intelligenz von Interessengruppen und Expert*innen zu nutzen. Das Programm umfasst ressourcenbezogene Themen wie Energie, Wasser, Lebensmittelproduktion, Abfall und Recycling sowie lebensstilorientierte Bereiche wie nachhaltiges Wohnen, sozialer Verkehr und Umwelterziehung. Die jährlichen Projekte werden zu Beginn des Zertifikats im September vorgestellt. Die Teilnehmenden können zwischen verschiedenen Projekten und Ansätzen wählen. Einige Projekte, wie NaturED und Waterlinx, laufen bereits seit Jahren und werden durch jährliche Kohorten bereichert, während andere innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden.
Peer-Groups bieten somit ein Experimentierfeld, um die Kluft zwischen der akademischen Literatur und Theorie, die im Kurs vermittelt wird, und den praktischen Problemen, die für Luxemburg relevant sind (die unsicher, einzigartig, situiert und in einigen Bereichen umstritten oder widersprüchlich sein können), zu überbrücken. Die Gruppenmitglieder können ihr interdisziplinäres Wissen nutzen, um das Gelernte anzuwenden, weiterzuentwickeln und Lücken zu identifizieren.
Peer-Groups bieten auch die Möglichkeit, einen sozialen Lernprozess innerhalb kleiner und vielfältiger Gruppen zu praktizieren, ähnlich der Initiierung eines Freiwilligenprojekts zu einer Nachhaltigkeitsherausforderung, an der man persönlich beteiligt ist. Die Arbeit ist selbstorganisiert und wird in Peer-Group-Treffen geplant, die von den Teilnehmern zu einem für sie günstigen Zeitpunkt anberaumt werden. Jeder Peer-Group wird ein*e Mentor*in zugewiesen, der*die sie berät und bei Bedarf an den Treffen teilnimmt. Diese Peer-Group-Projekte fördern auch Soft Skills wie Networking, Teamgeist, Zeitmanagement und Veranstaltungsorganisation und bereiten die Teilnehmer bestmöglich auf ihre zukünftigen transformativen Bemühungen vor.